Vorwort

Meine Reise im April – Mai 2016 nach York, Edinburgh und Amsterdam ist die erste Reise, die ich alleine ins Ausland unternahm, zumindest die Hinfahrt.

Sehr aufwändig war die Buchung im Vorhinein. Zunächst musste grob überlegt werden, welche Stationen auf der Reise liegen sollen und in welchem Zeitrahmen. Dann mussten die Fahrten gebucht werden. Ich fing mit dem Bus für die Hinfahrt an. Die Fahrt von Berlin nach London sollte mit der Bahn mit Bahncard 25 etwa 90 Euro kosten, Abfrage Anfang März. Der Bus sollte zu diesem Zeitpunkt 39 Euro zum günstigsten Zeitpunkt kosten, mit Eurolines. Wollte ich schon buchen, die Seite war aber nicht zu handhaben mit Internet Explorer 11 und Jaws 15, hab es zumindest nicht hinbekommen. Eine Woche später bot Berlinlinienbus die gleiche Fahrt für 29 Euro plus einen Euro pro Gepäckstück (maximal zwei) an. Als Zahlungsmittel war auch Lastschrift angegeben, konnte ich nur nicht auswählen. Am Telefon sagte man mir, dass an der Seite gebaut wird und ich es später probieren solle. Nach 10 Tagen verlor ich die Geduld mit probieren, durfte dann Vaters Kreditkarte benutzen und habe mir zudem anschließend eine eigene angeschafft. Habe die Preise für den Bus weiter beobachtet, er blieb lange bei 29 Euro, eine Woche vor Abfahrt stieg er auf 35 und am Abfahrtstag auf 68 Euro, Vollpreis dann 88 Euro. Da der Bus längst nicht voll war, verstehe ich nicht ganz, warum sie die Preise zum Ende hin anheben. Einen guten Preisvergleich bekommt man auf www.busliniensuche.de. Neben den Preisen für die verschiedenen Busse bekommt man hier auch den günstigsten Bahnpreis angezeigt. Darauf zu achten ist, dass man das Datum genau wie vorgegeben mit Wochentag angibt. Am besten mehrere Tage probieren, so man flexibel ist.

Anschließend habe ich die Fahrkarten von London nach York gebucht. Für die Buchung der Fahrkarten braucht man auch eine Kreditkarte. Manche Fahrkarten kann man zu Hause ausdrucken, andere lassen sich nur am Automat auf dem Bahnhof ausdrucken. Gebucht habe ich die Fahrkarten auf der Seite von Virgin Trains East Coast.Mutter hat die Hotels und ihren Flug gebucht, ich habe mit den anderen Zugfahrten und der Fähre weiter gemacht. Die Fähre habe ich hier gebucht Anschließend habe ich Ausflugsmöglichkeiten recherchiert, was ebenfalls recht zeitaufwändig ist. Ein Ausflug wurde auch gebucht.

Bei der englischen Bahn bekommen Begleiter keine Freifahrt. Der Behinderte kann eine Bahncard für ein Jahr für 20 Pfund kaufen und bekommt damit für sich und die Begleitung 1/3 Ermäßigung. Hätte ich machen sollen, habe es aber zu spät mitbekommen und dann hätte es sich nicht mehr gelohnt. Es gibt ebenfalls die Möglichkeiten, Sparpreise mit Zugbindung oder teure Fahrkarten ohne Zugbindung zu kaufen. Die Fähre der Gesellschaft DFDS würde eine Begleitung frei befördern. Allerdings kostet die Zweierkabine immer dasselbe, egal ob ein oder zwei Personen fahren. Vielleicht könnte man eine Dreierkabine zum Preis einer Zweier bekommen. Stadtbusse mussten wir immer beide voll bezahlen. Bei der Londoner U-Bahn wurde ich allein kostenlos befördert, hatte hier keine Begleitung. Weiß auch nicht, ob das so der Regelfall ist. Museen bieten oft freien Eintritt für die Begleitung, manchmal auch Ermäßigung für den Behinderten.

24.04.2016

Aufbruch war am 24. April 2016. Gegen 16:30 Uhr bin ich zu Hause losgegangen. Um 17:30 Uhr war ich am zentralen Omnibus Platz im Bezirk Charlottenburg Nähe Messe Nord. Hier war noch etwas Zeit, denn mein Bus ging erst um 19 Uhr. Es gibt hier verschiedene Haltestellen und auch eine Wartehalle. Man kann vorab im Internet schauen, von welcher Haltestelle sein Bus fährt. Dies wird in der Halle aber auch durchgesagt und an Tafeln angezeigt. Ich bin mit Berlinlinienbus gefahren. Hierzu muss man erst an einem Schalter die ausgedruckte Fahrkarte gegen einen anderen Zettel eintauschen. Dann geht es zur entsprechenden Bushaltestelle, wo der Zettel beim Fahrer abgegeben wird. Jeder legt seine Tasche in den Kofferraum und kann einsteigen. Meine Eltern haben mich zum Bus gebracht und sind nach dem Winken wieder nach Hause gefahren.

Im Bus kam ich mit einer Mitreisenden ins Gespräch, die leider in Braunschweig schon ausgestiegen ist. Für mich ging es weiter über Hannover, Bielefeld, Brüssel und Lille zur Grenze. Der Busfahrer sagte nur auf Englisch, bitte aussteigen und Pass mitnehmen. Also stellte ich mich neben den Bus. Eine Mitreisende hat mich dann zum Kontrollschalter mitgenommen. Ausweis gezeigt und wieder eingestiegen. Es ging dann langsam weiter, als alle da waren. Also wir mussten anstehen. Dann wieder alle raus, gleiches Spiel nochmal. Der Fahrer meinte, nicht hier aufs Klo gehen, dauert zu lange, lieber das Zugklo benutzen. Nachher meinte er zu mir, wenn ich will, kann ich hier gehen. Einer kann, nur nicht alle und dann sucht er sich den langsamsten aus... Aber ich war nicht als Letzter zurück im Bus. An der Grenze waren wir 20 Personen, der Bus also nicht voll und trotzdem hat alles zusammen eine Stunde gedauert.

Dann ist der Bus in den Zug gefahren, vorwärts rein und nachher auch vorwärts raus, aber erst einmal kam die Fahrt. Wir sind gleich bis fast nach vorn gefahren, trotzdem ging es bald los. Es kam noch eine Durchsage im Zug zum Verhalten. Die Fahrt dauert etwa 40 Minuten. Die Toiletten im Zug waren zu, aber im Bus gibt es ja auch was, wer noch nicht war. Als wir ankamen, waren die Uhren zu stellen, bzw. die im Handy hat sich allein um sich gekümmert. Nach neuer Zeit war es nun kurz vor 12. Eigentlich sollten wir um 12.30 Uhr da sein, es war dann allerdings 13.50 Uhr. In Hannover gab es Probleme: Wegen eines Staatsbesuches war die Autobahnauffahrt gesperrt und wir sind lange Landstraße gefahren. Bei Abfahrt stand noch nicht fest, ob wir dort überhaupt halten.

Vor der Ankunft habe ich im Bus herumgefragt, wer mich mitnimmt zur U-Bahn. Der Bus kommt in London Victoria Coach Station an. London Victoria, wo die U-Bahn fährt, ist etwa 10 Gehminuten entfernt. Habe jemanden gefunden, sie hat mir meine Tasche aus dem Kofferraum gegeben, ihr eigenes Gepäck genommen und wir sind los. Am Bahnhof wusste ich noch nicht, dass ich Freifahrt bekommen kann. Meine Begleitung hat einen Mitarbeiter gefragt, ob er mir mit dem Fahrkartenautomat hilft und er wollte nur den Behindertenausweis sehen, dann ist er mit mir los zum Bahnsteig und hat nach Kings Cross gefunkt, dass ich dort von der U-Bahn abgeholt werde. Die Fahrt war fünf Stationen lang, die Ansagen waren deutlich. Also von meiner Begleitung verabschieden, vielen Dank noch mal an Billy, aussteigen und die Abholung wartete. Wir sind gleich zum Zug, unterwegs wollte der Mitarbeiter noch meine Fahrkarte sehen. Die Zeit war etwas knapp, weil der Bus Verspätung hatte und ich hatte Zugbindung. Hat aber geklappt. Die Fahrt mit dem Zug dauerte gut zwei Stunden und war mit 38 Pfund (etwa 50 Euro) teurer als der Bus mit fast 20 Stunden Fahrzeit. Um 16:32 kam ich pünktlich und etwa 25 Stunden nach Abreise in York an.

In York wurde ich von meiner Gastgeberin Almut abgeholt. Wir sind erst zu ihr, dann noch Lebensmittel kaufen. Am Abend gab es Kartoffelgratin.

Mittwoch, der 27 April 2016

Gestern waren wir im nationalen Eisenbahnmuseum. Dieses liegt direkt am Bahnhof. Auf dem Weg dorthin kann man einen Teil der Strecke auf der Stadtmauer gehen. Im Museum gibt es verschiedene Züge und Lokomotiven. Darunter unter anderem auch die Maschine, die den Aushub aus dem Bau des Kanaltunnels nach außen befördert hat. Mit diesem Aushub wurde England um ein ganzes Stück vergrößert. In einen alten Zug konnte man auch hinein. Es war nur ein einzelnes Abteil. Erst später gab es die Möglichkeit, durch den Wagen zu laufen. Die Puffer der alten Züge waren aus Holz, mit Eisen umspannt. Da die Schließzeit nahte, haben wir nicht alles geschafft.

Auf dem Rückweg sind wir noch am Minster vorbeigegangen. Dort gibt es ein Stadtmodell. Das steht draußen und ist somit auch nach Feierabend zu besichtigen. Hier erkennt man sehr schön, dass das Minster das höchste Gebäude der Stadt ist, wobei es weitere Kirchen gibt und die Straßen sehr verwinkelt sind. Im Park und auf einer wenig befahrenen Straße war eine Gänsefamilie unterwegs. hier hört man ein Beispiel, waren aber andere Gänse, aus der Wohnung aufgenommen.

28. April

Am gestrigen Mittwoch waren wir abends zum Sport. Dazu sind wir zunächst zur Sporthalle gerannt. Dort waren wir die Ersten. Nach uns fanden sich auch alle anderen Teilnehmer ein. Anschließend wurden verschiedene Übungen zunächst für alle durchgeführt. Darunter war auf der Stelle laufen, verschiedene Sprünge, Liegestützen und Rumpfheben. Anschließend wurden verschiedene Übungen vorgestellt, die dann reihum von jedem einzeln durchgeführt werden mussten. Almut hat mir alle Übung nochmal erklärt, sodass ich diese auch durchführen konnte. Zum Teil habe ich aber erst kurz vor Ende der Übungszeit verstanden, was zu tun war. Anschließend wurde noch einmal alles in die andere Richtung durchgeführt und zum Schluss gerannt. Dazu sollte jeder die Strecke der Halle dreimal durchqueren, an der Wand war zu wenden und dann war der Nächste dran. Wir sind zu zweit gelaufen.

Am Donnerstag ist nicht viel passiert und am Freitag außer dem Lebensmitteleinkauf auch nicht. Da meine Gastgeberin arbeiten musste und die Museen in England allgemein sehr zeitig schließen, sind die Aktivitätsmöglichkeiten nach Feierabend eingeschränkt. Einkaufen geht aber prinzipiell immer. Dafür mal ein Eindruck von den Sirenen, aus der Wohnung aufgenommen, daher etwas leise.

30.04.

Am Sonnabend waren wir in Whitby. Das ist ein kleiner Küstenort. Da hier auch irgendein Fest war, war der Ort an sich sehr überlaufen. Wir waren auf der Abbey von Whitby, dort gibt es einen Friedhof, Burgruinen und in deren Hof eine Jugendherberge. Dort hinauf kann man die Donkeyroad, einen sehr steilen Weg oder eine Treppe mit 199 Stufen laut Prospekt oder 198 nach unserer Zählung gehen. Dann sind wir noch am Strand spazieren gegangen, war leider noch kein Badewetter. Wir waren in einer kleinen Höhle und sind dann etwas durch den Ort und einen Park gegangen. Hier als kleiner Eindruck ein paar Möwen

Wir wollten eigentlich noch in den Yorkshire Moors wandern. Haben dort aber keinen richtigen Wanderweg gefunden. Also sind wir zum Nationalpark North Yorkshire Moors gefahren. Es ging über hügliges Land, wir hatten zum Teil 25% Steigung. Dieses Besucherzentrum hatte allerdings schon zu und die abgehenden Wanderwege waren wegen des Regens, der niederging, als wir dort hingefahren sind, sehr matschig. Also sind wir zurückgefahren und nach dem Abendessen noch etwas am Fluss in York umhergelaufen.

01.05.

Am Sonntag, dem 1.5. sind wir nach dem Gottesdienst zum Segelverein gefahren. Dort kann man prinzipiell an Sonntagen wo mitfahren, an diesem Tag war jedoch der Wind zu stark. Auf einem Fluss ist das Steuern dann wohl etwas schwieriger als auf einem See.

So sind wir wieder zurück und haben versucht, eine Stadtführung mitzumachen. Wir haben sie aber nicht gefunden. Entweder sind die Leute früher losgegangen, wir waren recht knapp, oder die Führung ist ausgefallen. Es konnte uns niemand sagen, in welche Richtung die Führung geht.

Schon einmal im Stadtzentrum, haben wir dem Eisenbahnmuseum einen zweiten Besuch abgestattet. Leider kommt man kaum wo rein und von außen sind Züge nun so spannend auch nicht. Man kann in einem in der Halle nachgestellten Abteil Tee trinken, was wir auch gemacht haben. Dann gab es noch einen, wie sich herausstellte, eher für Kinder gedachten Vortrag über die Entwicklung der Geschwindigkeit bei Zügen. Die Reisezeit von London nach Edinburgh hat sich in den vergangenen 160 Jahren von 10 auf gut vier Stunden verkürzt.

02.05.

Am Montag, dem 2.5. war in England Feiertag, ein so genannter Bank Holiday. Praktisch, in Deutschland fiel der 1.5. auf einen Sonntag, also kein Feiertag. Dafür gibt es in England die ganzen christlichen Feiertage wie Himmelfahrt, Pfingsten etc. nicht.

Wir sind ins Flamingoland gefahren. Eine für Deutschland seltsame Mischung: Es gibt dort einen Zoo, aber auch ein Hallenbad und Fahrgeschäfte wie in einem Freizeitpark. Wir haben uns dort den ganzen Tag aufgehalten. Aufpassen muss man: Einige Dinge im Park machen schon eher zu als der Park an sich. Wir waren auch bei einer Vogelschau, bei der Vögel etwas vormachen mussten. Krähen sind zuerst nach Anleitung umher und im Kreis gegangen, dann haben sie Postkarten aus der Hand von Freiwilligen genommen und in einen Postkasten geworfen. Der Papagei musste erzählen. Bei einer anderen Schau konnten wir einen Tenrek anfassen. Ein kleines Tier aus Madagaskar, das fast wie ein Igel in Handtellergröße aussieht. Als es gegen Mittag stark regnete, fanden wir den Freiland Wasserspielplatz schon etwas komisch. Wir entschieden uns daher, zunächst ins Hallenbad zu gehen. Anschließend schien die Sonne und wir setzten unseren Parkrundgang fort. Nachdem wir die Badesachen zum Auto gebracht haben, bekamen wir einen Teil des Eintrittspeises wieder. Sie wussten am Morgen noch nicht, dass einer von uns frei ist.

03.05.

Am Dienstag, dem 3.5. sind wir nach Middlesbrough gefahren. Eigentlich dienstlich, aber ich konnte mitkommen. Im Mietwagen konnte ich auch mal auf dem vorderen linken Sitz fahren, geht ja hier nicht. Anschließend waren wir noch laufen.

04.05.

Am Mittwoch, dem 4.5. hieß es schon packen. Gegen 14.39 kam Mutter an, sie ist von Berlin aus geflogen. Wir haben sie vom Bahnhof abgeholt. Nachdem auch ich mein Gepäck eingesammelt habe, sind wir zum Hotel und haben dort unser Zimmer bezogen. Haben dann noch ein paar Lebensmittel besorgt und Mutter hat sich die Bilder der ersten Hälfte der Reise angeschaut. Da es Mittwoch war, hat Almut mich am Abend zum Sport abgeholt. Die Übungen waren etwas anders als beim letzten Mal, das Prinzip war jedoch ähnlich. Es waren nur viel weniger Teilnehmer.

05.05.

Am Donnerstag, dem 5.5. waren wir auf dem Clifford's Tower und anschließend im Castle. Auf meine Frage nach anfassbaren Dingen wurden mir im Museum des Castles einige Dinge gezeigt. So ein Pflasterstein, alter Stoff und Leder, Kerzenwachs in zwei verschiedenen Ausführungen und eine Seife aus der viktorianischen Zeit, die noch bis 1950 verwendet wurde. Diese roch besonders stark, da man damals dachte, der Geruch würde Krankheiten abtöten. Na, so weiß man wenigstens, ob sich derjenige gewaschen hat. Im Museum gab es noch eine 60er Jahre Ausstellung. Die Musikbox sollte man zwar eigentlich nicht berühren, haben wir dann doch gemacht. Anschließend haben zwei ältere Frauen dann auch noch die Funktion überprüft, ging noch alles. Des Weiteren gab es im Museum eine Ausstellung über den ersten Weltkrieg, in der neben anderen medizinischen Produkten auch zwei Kisten mit Glasaugen gezeigt wurden, genau wie meine. Im Hof gab es noch einen Galgen, der funktionsfähig aussah, aber hoffentlich nicht mehr benutzt wird. Einen Teil der Ausstellung haben wir wohl nicht gefunden, da sollte noch was über Körperkultur der letzten 400 Jahre sein.

Auf dem Rückweg sind wir am Fairfax House, einem Haus aus dem 18. Jahrhundert mit entsprechender Einrichtung, vorbeigekommen. Leider konnte man hier nichts anfassen, sodass wir nicht hineingegangen sind. Das Schokoladenmuseum hatte schon zu. Nach dem Besuch verschiedener Geschäfte sind wir zurück zum Hotel.

Am Abend sind wir dann noch zu einem Konzert gegangen. Es sang der Chor, in dem Almut auch dabei ist, allerdings erst seit Jahresbeginn, so dass sie noch nicht beim Auftritt war und wir gemeinsam zuhörten.

06.05.

Freitag 6. Mai 2016: Heute Morgen sind wir zum Schokoladenmuseum gegangen, wo wir um 11 Uhr an einer Führung teilgenommen haben. Hier wurde die Geschichte der Schokolade erzählt. Begonnen hat es 1200 vor Christus in Mexiko, wo die Kakaobohnen anfingen zu wachsen. Dort wurden sie mit Wasser getrunken, was etwas bitterlich schmeckt. Die Spanier haben die Bohnen nach Europa gebracht, über Spanien und andere Länder kamen sie auch nach England. Auch dort war die erste Schokolade zum Trinken. Später gab es Schokolade zum Essen, die wir wie etliches andere auch probieren konnten. Sie schmeckt wie Bitterschokolade, für meinen Geschmack mit die Beste, aber ich esse normalerweise kaum Schokolade. Es wurde weiteres über die Schokoladenproduktion erzählt, im Untergeschoss wurde die Produktion auch vorgeführt. Man konnte sich auch selbst ein Stück mischen. Zur Arbeiterschaft wurde gesagt, dass die Schokoladenindustrie viel für die Arbeitnehmer getan hat, so gab es schon früh kostenlosen Zahnersatz. Die Straße the Shambles war eine Arbeitergegend, in der es viele Kneipen gab. Die vielen Kneipen gibt es immer noch, jetzt allerdings wegen der Studenten.

Anschließend haben wir eine Bootsfahrt auf der Ouse gemacht. Hierbei wurde auch etwas über das Hochwasser vom Jahresanfang erzählt. Wir kamen unter der ältesten Brücke von 1820 durch, die den Fährmann arbeitslos machte.

Anschließend sind wir dort noch durch einen Park gegangen. Man hätte sich gegen Bezahlung mit einem Vogel auf der Hand fotografieren lassen können. Dann sind wir noch an Ruinen einer Kirche vorbeigekommen. In zwei Museen haben wir nach dem Eintritt gefragt. Das eine war wegen Stromausfall geschlossen und das andere war der Schließzeit nah, sodass sich ein Besuch nicht mehr gelohnt hätte. Es soll aber einiges zum anfassen geben, also vielleicht beim nächsten Mal.

07.05.

Sonnabend, 7. Mai 2016: Nachdem wir unser Hotelzimmer abgegeben haben, haben wir uns gegen 10 Uhr noch mit Almut getroffen. Wir waren auf der Stadtmauer spazieren und in einem Café. Anschließend ging es Koffer holen und zum Bahnhof. Nach einem Abschiedsfoto sind Mutter und ich um 13:36 Uhr nach Edinburgh gefahren, wo wir um 16:10 Uhr ankamen. Hier sind wir zum Hotel gegangen. Auf dem Weg dorthin haben wir noch Strümpfe für den Rock gekauft und waren nachschauen, wo am morgigen Tag unsere Rundfahrt beginnen soll.

Vor dem Hotel angekommen öffnete uns niemand auf unser Klingeln. Am Schild stand eine Nummer, die man in einem solchen Fall anrufen soll, was ich dann auch tat. Der Herr wollte in fünf Minuten kommen. Es kam zunächst noch ein anderer Gast, wir sagten ihm, dass wir angerufen hätten und jemand in fünf Minuten kommt. Nach einer Weile meinte er, dass das aber lange fünf Minuten seien. Nach etwa 20 Minuten kam der Vermieter und hat uns eingelassen. Zunächst wollte er uns in den Keller führen. Dabei hat er wohl gemerkt, dass sich Mutter mit der Treppe abmüht und fragte, ob für uns ein Zimmer im Erdgeschoss besser zugänglich sei. Ich bejahte dies, auch weil ich dachte, das Kellerzimmer nie so gut sind. So bekamen wir ein Vierbettzimmer für uns zwei, zum gleichen Preis. Das Hotel war älter und nicht ganz so sauber, aber es gab einen Wasserkocher, was in England Standard ist. Nur Kannen fehlten bis jetzt überall. Das Hotel war eigentlich ein normales Wohnhaus, in dem Zimmer vermietet wurden. Es hatte mehrere Etagen. Wo es nach oben ging, wissen wir nicht. Haben dann noch Lebensmittel besorgt.

Sonntag, 8. Mai 2016

Heute hatten wir eine ganztägige Fahrt in die Highlands. Um 7:45 Uhr sollten wir am Bus sein, nach einer kurzen Einführung durch den Fahrer ging es gegen 8 Uhr los. An verschiedenen Stationen wurde Pause gemacht, vorwiegend zum Fotografieren. Einen längeren Aufenthalt hatten wir bei Loch Ness, wo wir auch eine Bootstour unternahmen. Es gibt auch ein Foto von mir neben Nessie, die ganz friedlich am Ufer lag. Jetzt weiß man nur nicht, wer auf dem Bild nun das Monster ist. In der Mittagsraststätte habe ich Haggis probiert. Das ist ein schottisches Nationalgericht und besteht aus Schafsinnereien, die mit Haferflocken vermischt und stark gewürzt in einen Schafsmagen gefüllt werden. Schmeckt sehr gut, fast wie unsere Blutwurst. Es gibt auch vegetarische Alternativen dafür. Den empfohlenen Whiskey haben wir nicht probiert.

Die Natur war noch um einiges weiter zurück als bei uns. Mutter konnte viel von der Landschaft sehen. Nur bei den kurzen Fotostopps war es schwierig, ein Bild ohne Personen hinzubekommen. Es gab im Bus deutsche Kommentare über Kopfhörer zur Gegend und zudem englische Kommentare vom Fahrer. Er war Italiener, lebt seit 23 Jahren in Edinburgh und spricht touristenfreundliches Englisch. Konnte ich sehr gut verstehen. Bei manchen Einheimischen habe ich meine Schwierigkeiten. Seine Kommentare waren auf lustig gemacht. Zum Schluss meinte er, alles was in den Ablagen liegt, ist eures. Er ist gut und hat genug Telefone, auch könnte er mit Kameras handeln. Für meinen Geschmack wäre eine längere Reise mit ausgiebigen Wanderungen besser, so blieben mir fast nur die Kommentare. Aber zum anschauen war es für Mutter gut. Nach 600 km waren wir um 20 Uhr zurück.

Montag, 9. Mai 2016

Nachdem wir heute Morgen die Bezahlung unseres Zimmers geklärt haben, sind wir zur Royal Yacht Britannia gefahren. Es war gar nicht einfach, die richtige Buslinie herauszufinden. Wir haben mehrere Busfahrer gefragt. Der erste meinte Linie 8. Der Fahrer von Linie 8 meinte, er fährt dort nicht hin und weiß auch nicht, welcher Bus. Die in den nächsten beiden Bussen meinten wieder 8, so dass wir mit der nächsten 8 mitgefahren sind, zum Botanischen Garten dort in der Nähe. Wir mussten dann doch noch einen anderen Bus nehmen. Das war kein Problem, da wir für acht Pfund für beide Tageskarten hatten.

Die Royal Yacht Britannia ist ein Schiff, das von 1953 bis 97 der königlichen Familie diente, hiermit fuhren die Königin, ihre Familie und Staatsgäste zu diversen Besuchen. Im Schiff konnte man einen Audioführer hören, und etliche Zimmer besichtigen. Der Maschinenraum wirkte sehr gepflegt, hätte meinem Opa als ehemaligem Marinemaschinisten sicher gefallen.

Anschließend sind wir zum Botanischen Garten gefahren. Dafür mussten wir wieder lange nach den benötigten Buslinien fragen. Im Garten haben wir nur die kostenfreien Außenanlagen besichtigt.

Dienstag, 10. Mai 2016

Heute ging es zur Burg von Edinburgh. Diese ist auf einem Berg gelegen. Sie diente vor allem zur Verteidigung der Stadt, auf ihr sind Kriegsgefängnisse, normale Gefängnisse, Kanonen und so weiter. Ich bekam unter anderem ein Schild gezeigt. Es ist aus Holz, auf der Rückseite mit Fell bezogen, damit es den Arm gut polstert. Es gibt eine Lasche, um den Arm durchzustecken und eine zweite Lasche zum Festhalten, so hat man es sicher im Griff. Auf der anderen Seite kam noch ein Dorn auf das Schild, so dass es auch zum Kampf dient. In der anderen Hand hat man ein Schwert. In der Anlage gab es in einer Halle Gedenkbücher mit den Namen von Kriegsgefallenen. In einem Museumsteil sind die schottischen Kronjuwelen ausgestellt.

Die Burg ähnelt etwas der Festung Königstein, wirkt jedoch deutlich kleiner. Es gab für den Rundgang einen Audioführer, auch in Deutsch. Um 13 Uhr wurde die Kanone abgefeuert. Es war jedoch nicht zu sehen, dass eine Kugel aus dem Lauf kam. War wahrscheinlich nur etwas für die Attraktionen, dabei wäre das mit einer richtigen Kugel bestimmt ein gutes Konjunkturprogramm für die lokale Bauwirtschaft... Der Knall war auch nicht besonders laut, nicht einmal so wie man es von Silvesterböllern kennt.

Am Ausgang fragten wir in der Touristeninformation nach dem tastbaren Stadtmodell, das wie ich gelesen habe am Stadtmuseum sein und etwa 10 m^2 groß sein soll. Man erklärte uns, dass es zwei gäbe und dass das bei der Nationalgalerie bekannter und größer sei. Also sind wir dort hin, das sollte nicht weit sein. In der Galerie haben wir nach dem Modell gefragt. Wir wurden zum Informationsschalter eine Etage tiefer verwiesen. Die dortige Mitarbeiterin wusste nichts von einem solchen Modell. Also sind wir enttäuscht wieder gegangen. Beim Verlassen des Gebäudes aus einer anderen Tür viel Mutter nach einigen Metern das Modell auf. Da wissen die Mitarbeiter nicht, was vor ihrer Tür steht... Es war auch recht groß, aber ich denke keine 10 m^2. Man musste sich auf die gemauerte Umrandung knien, um es richtig betasten zu können. Erst hier fiel mir auf, dass die Stadt wirklich so hüglig ist, wie oft beschrieben. Beim Laufen habe ich außer beim Weg zur Burg kaum etwas von Steigungen gemerkt.

Die beiden Tage in Edinburgh hatte ich dann auch die typisch schottische Kleidung, einen von den Nachbarn geliehenen Kilt. Auch wenn außer bei den Ausflugsbusfahrern wenige Leute damit gehen, hat kaum einer komisch geschaut.

Im Vergleich wirkte Edinburgh deutlich unsauberer und nicht so schön, wie York. Am Anfang der Reise war es sowohl in Berlin, als auch nach der Ankunft in York noch recht kühl und ab und an gab es Niederschläge. . In der zweiten Woche wurde es dann wärmer, ab dem 3.5. war es dann durchgehend sonnig. Auch am 7.5. in York, in Edinburgh hingegen war es trübe und gefühlt fast 10°C kühler. Auf unserer Rundfahrt und auch an den nächsten Tagen hatten wir dann wieder Sonnenschein.

Mittwoch, 11. Mai 2016

Heute hieß es schon wieder aufbrechen. Wir wollten eigentlich noch mehr besichtigen. Das ging jedoch nicht, da unser Zug schon um 11:06 fuhr. Um 09:30 Uhr verließen wir unser Zimmer, den Schlüssel brauchten wir nur ablegen. Auf dem Weg zum Bahnhof hat sich Mutter noch neue Schuhe gekauft, da die alten große Blasen hinterlassen haben. Im Bahnhof dann noch mit Lebensmitteln eindecken und die Fahrkarten drucken.

Pünktlich fuhr unser Zug. Wohin hört ihr hier. Für uns ging es nur nach Newcastle. Was macht man in Newcastle? Richtig, das Castle besichtigen. Alternative wäre eine Stadtrundfahrt gewesen, aber Mutter hatte keine Lust und mir bringt es auch nicht so viel. Am Bahnhofsviertel sa Newcastle ebenfalls nicht sonderlich gepflegt aus.

Das Castle ist eine alte Festungsanlage. Es gibt zum einen ein Museum mit etlichen Gebrauchsgegenständen, wie Schüsseln, Flaschen und Toiletten. Für einen Bessergestellten gab es ein Exemplar, das schön mit Stoff gepolstert war. Wie man das wohl geputzt hat? Für die einfachen Leute war es einfach nur ein Sitz mit Ausgang ins Freie.

Die eigentliche Festung war ein anderes Gebäude. Hier gab es einen Aussichtsturm. Auf jeder Etage des Treppenhauses haben sie angeschrieben, dass es nicht mehr weit ist und man oben eine hervorragende Aussicht hat. Oben auf der Plattform gab es dann einen weiteren Turm noch einen Meter höher, für die allerbeste Aussicht. Auf dem Rückweg kamen wir noch in einer Etage an einer großen Halle vorbei. An dem alten Fußboden hat man genau gesehen, wo das Holz Äste hatte. Diese Stellen sind härter und laufen sich nicht so leicht ab, stehen also hervor. Zu guter Letzt unsere Taschen wieder von der Kasse holen, wo wir sie untergestellt haben.

Anschließend ging es zur Bushaltestelle, die wir vor unserem Museumsbesuch schon ausgekundschaftet haben. Der Bus brachte uns direkt zur Abfertigungshalle der Fähre. Es war ein Expressbus, der alle anderen Fahrzeuge überholte und pünktlich fünf Minuten vor Ende des Check-in ankam. Ich dachte, da sind viele Leute auf so einer Fähre, aber neben uns war nur ein weiteres Paar im Bus und auch die große Abfertigungshalle war menschenleer. An zwei verschiedenen Stellen Ausweise und die selbst ausgedruckte Fahrkarte gezeigt, nach Messern befragt, aber nicht kontrolliert worden, Kabinenkarten in Empfang genommen und wir konnten einschiffen. Das Schiff heißt PRINCESS SEAWAYS, die Fahrt kostete 134 Euro und wurde direkt vom Konto abgebucht, die DFDS-Seite war mit Jaws zu bedienen. Essen gab es für das günstigste Abendmenü zu 35 Euro pro Person und Frühstück zu 15 Euro pro Person, konnte man auch im Voraus buchen, aber wir waren ja einkaufen. Unsere Kabine war in der achten Etage, wo wir erst einmal das Gepäck abstellten. Man konnte schon in der achten Etage nach draußen gehen, das Schiff hatte insgesamt 11 Etagen. Wir sind dann draußen einmal umhergelaufen, um uns umzuschauen. Um 17 Uhr sollte Abfahrt sein, was sich wegen einer technischen Schwierigkeit auf 17:45 Uhr verspätete. Nach Abfahrt beobachteten wir noch, wie Hafenanlagen, eine Standpromenade und ein Leuchtturm vorbeizogen. Dann sind wir etwas im Schiff umhergelaufen, dort gab es einen Laden mit überteuerten Dingen des täglichen Bedarfes, was auch für die Bars galt, sowie Alkoholika und Zigaretten, wo wir den Preis nicht einschätzen konnten. Es kam eine Durchsage vom Kapitän, dass wir nun mit der Höchstgeschwindigkeit von 19 irgendwas fahren und pünktlich um 09:30 Uhr ankommen werden. Was das irgendwas ist, konnte ich nicht genau verstehen. Wenn es Knoten waren, dann sind das umgerechnet 35 km/h. Eine Stunde nach dem Auslaufen sind wir nochmal an Deck gegangen. Es war kein Land mehr in Sicht, nur Möwen flogen uns noch hinterher. Der Seewind blies kalt, so dass wir in unsere Kabine gingen.

Die Kabine war eine Standard-Innenkabine. Sie ist wie ein kleines Hotelzimmer und ganz gemütlich. Auf der einen Seite gab es einen Kleiderhaken, danach einen Schreibtisch und im Anschluss ein Sofa für zwei Personen. An der Stirnseite ein kleiner Tisch an der Wand. Auf der rechten Seite zunächst das Bad und dann das Bett, gegenüber des Sofas. Es war ein Etagenbett. Das obere Bett musste noch heruntergeklappt und die Leiter eingehängt werden. Das Bett hatte nur einen kleinen Bügel. Falls Seegang kommt, hätte ich ein richtiges Geländer sinnvoll gefunden. Das Bad war mit Waschbecken, einer Ablage mit Umrandung, einem WC und einer Dusche ausgestattet. Das Wasser schmeckte ganz normal und hatte den gleichen Druck wie übliches Leitungswasser. Es zu trinken haben wir uns jedoch nicht getraut. Ob es bedenklich ist, weiß ich nicht. Im Zug steht dran, kein Trinkwasser, hier nicht.

In der Nacht sind wir über die Nordsee gefahren. Das Schiff hat anfangs leicht geschaukelt, später habe ich es kaum noch wahrgenommen, dafür an Land wieder etwas. Wir lagen mit dem Kopf in Fahrtrichtung. Wir konnten gut schlafen. Anfangs schrie noch ein Kind von nebenan. Die Geräusche vom Schiff waren kaum zu hören. Am Morgen kam gegen 8 Uhr eine Durchsage, dass wir pünktlich um 9:30 Uhr ankommen, zudem wurde der Laden beworben.

Donnerstag, 12. Mai

Kurz vor dem Anlegen sind wir an Deck gegangen, dann waren wir aber schon da und wir mussten das Gepäck holen und von Bord gehen. Lediglich jetzt viel auf, dass doch ein paar Leute auf dem Schiff sind. Da wir eine Schulklasse auf einem anderen Weg umgingen, kamen wir dennoch ohne Anstehen raus. Gleich am Hafen von IJmuiden gab es eine Bushaltestelle. Der Fahrplan hat uns gesagt, wir sollen zum Keukenhof ab Zwaanstraat fahren. Es kam ein Bus und wir fragten, ob er Richtung Zwaanstraat fährt, was der Fahrer verneinte. Ein anderer Fahrgast sagte uns, es gibt nach Ankunft einer Fähre nur zwei Busse für den Tag und das sei der zweite. Also fuhren wir mit, um nicht bis morgen warten zu müssen. Nach etwa 10 Minuten erkannte Mutter anhand des Haltestellenschildes, dass wir nun in der Zwaanstraat sind. Also stiegen wir aus und nahmen den Bus, wie uns der Fahrplan hieß. Gegen 12 Uhr waren wir am Keukenhof. Zum Eingang war noch ein Stück zu laufen, drinnen konnten wir unsere Koffer einschließen.

Der Keukenhof ist ein sehr bekannter Tulpenhof im Raum Amsterdam. Neben vielen Tulpen gab es auch noch weitere Blühpflanzen, wie den sehr schön duftenden Blauregen. In Blumenhallen wurden teils exotischere Sorten ausgestellt und floristische Kunst gezeigt. Zudem waren aufgeschnittene Tulpenzwiebeln zu sehen. Schon auf der Fahrt zum Hof konnte man am Straßenrand viele Blumenfelder sehen.

Wir hielten uns etwa 3,5 Stunden in dem gar nicht so groß wirkenden Gelände auf. Anschließend fuhren wir mit einem Zubringerbus zum Flughafen und weiter mit der Bahn nach Amsterdam Centraal. Dort ging das große Suchen nach dem Hotel los. Die Adresse war abhanden gekommen. Das Laufen in der Stadt ist recht schwierig, da man sich den Gehweg mit vielen Rad- und Motorradfahrern teilen muss. Nach einer Weile hat Mutter das Hotel gefunden. Der unfreundliche Rezeptionist erklärte uns zunächst, dass man in Holland eben Niederländisch spricht. Er sprach aber auch gut Deutsch. Das Zimmer hatten wir im Voraus bezahlt. Zudem wollte er 50 Euro Kaution, falls man etwas in der Bar verzehrt. Wir wollten nichts verzehren und fanden die Kaution überhöht, half aber nichts. Abzüglich der Übernachtungssteuer bekamen wir das Geld aber am nächsten Morgen zurück. Das Zimmer war klein, das Fenster war genau wie in Edinburgh nicht zu öffnen. Dafür war es das einzige Hotel unserer Reise, das wir mit Frühstück hatten.

Freitag, 13. Mai 2016

Nach dem Frühstück und der Abgabe des Zimmers haben wir unsere Taschen noch im Hotel gelassen und machten uns auf zur Prinzengracht. Über verwinkelte Wege ging es mit etwas Suchen dorthin. Die Amsterdamer waren sehr nett und hilfsbereit und haben uns den Weg erklärt. Immer wieder mussten wir Brücken suchen, um die kleinen Kanäle zu überqueren. Auf diesen so genannten Grachten haben wir dann auch eine Bootsrundfahrt gemacht, aber erst, nachdem wir als Mitbringsel für unsere Nachbarn einen Käse gekauft haben. Insgesamt waren wir nur vier Personen auf dem für 32 Personen zugelassenen Schiff. Der automatisch abgespielte Kommentar hat manchmal die Seiten rechts und links verwechselt. Außerdem stimmten die Englische und die Deutsche Version nicht immer überein. Die Fahrt dauerte etwa 80 Minuten.

Anschließend sind wir zum Hausbootmuseum. Bei der Grachtenfahrt hat man schon viele Hausboote gesehen, ein großer Teil von ihnen wirkte heruntergekommen und unbewohnbar. In diesem Museum konnte man ein Hausboot besichtigen. Es war ein Frachter von 1914, der nach Außerdienststellung zum Hausboot umfunktioniert wurde. Im Frachtraum gibt es eine Küche und ein gar nicht so kleines Wohnzimmer. Zudem gibt es kleine Schlafkabinen und ein für Besucher nicht zugängliches Bad. Leider fehlen dem Schiff die Segel, die es einst hatte. Generell sind die wenigsten Hausboote fahrtauglich. Wenn sie spätestens nach sechs Jahren zur Wartung in die Werft müssen, werden sie geschleppt. Dann wird der Rumpf entrostet und neu gestrichen. Insbesondere die Wasserlinie ist sehr rostanfällig. Hausboote werden allein aus dem Grund genutzt, weil Bauland sehr teuer ist. Aber auch freie Liegeplätze gibt es nicht ohne weiteres und man muss sie oft gemeinsam mit einem Boot kaufen. Das Hausboot ist genau wie ein Haus an das lokale Netz von Wasser, Strom usw. angeschlossen. So spannend war das Hausboot nun auch wieder nicht.

Danach sind wir zum Hotel zurück. Auf dem direkten Weg ging es viel schneller als heute Morgen. Koffer nehmen und zum Bahnhof. Hier hatten wir noch etwa eine Stunde Zeit, bis kurz nach 17 Uhr unser Zug fuhr. Gegen 23:15 Uhr waren wir mit kleiner Verspätung in Berlin. Die Reiseschwierigkeiten gingen erst los, als es in Lichtenberg hieß, man solle den Schienenersatzverkehr nutzen. Obwohl es jetzt schon nach Mitternacht war, waren sowohl S-Bahn, als auch Bus richtig voll. Wir kamen aber noch rein, der nächste Fahrgast wurde auf den nächsten Bus verwiesen. Um 0:45 Uhr waren wir dann tatsächlich zu Hause. Mein Vater, der uns überraschenderweise vom Bahnhof abholen wollte, musste eine ganze Zeit auf uns warten.

Auch an den letzten Tagen der Reise hatten wir warmes und sonniges Wetter.

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